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Die Erstellung

Entwurfsskizze des Panoramas
Entwurfsskizze des Panoramas (Sammlung Schwäbisch Hall Museum)

Das Panorama wurde 1893 in Auftrag gegeben und 1894 für punktuelle Ausstellungen in einer Rotunde in Zürich und später bis in die 1907er Jahre in Genf ausgestellt.

Das Panorama wurde von Louis Braun und einem Team von Malern und Hilfskräften zwischen September 1893 und Juli 1894 im Auftrag der Schweizerischen Panoramagesellschaft angefertigt. Da das Gemälde unter den Bedingungen seiner späteren Ausstellung entstehen sollte, war Louis Brauns Atelier eine Rotunde von der Grösse des geplanten Pavillons in Zürich.

Das Panorama wurde zwischen 1894 und 1897 in Zürich im Pavillon am Utoquai ausgestellt. Spätere punktuelle Ausstellungen in Zürich und in Genf (1904), in einem Zelt auf der Plaine de Plainpalais, sind bis 1907 nachweisbar. Mit dem Erfolg des Kinos und den sich bewegenden Bildern kamen die gemalten Panoramen aus der Mode. Nach dem Konkurs der Firma wurde das Panorama vom Verkehrsverein Murten erstanden und dann der Stadt Murten geschenkt.

Braun skizzierte das Ganze zunächst auf der Innenseite eines vertikalen Zylinders im Massstab 1:10, d. h. mit einer Höhe von 1,05 m und einem Durchmesser von 3 m, was einem Umfang von 9,5 m entspricht. Dazu verwendete er alle historischen Informationen über die Schlacht, Zeichnungen, Gemälde und Fotografien der Landschaft, die er gesammelt hatte, sowie die von ihm angefertigten Detailskizzen.

Braun verwendete ein Raster, um die Skizze auf die grossformatige Leinwand (mit einer Fläche von fast 1000 m2) zu übertragen. Die Studie wurde mit einem Raster aus Quadraten mit einer Seitenlänge von einem Dezimeter überzogen, fotografiert und in zehnfacher Vergrösserung auf die Leinwand projiziert. Die Leinwand war zuvor mit einem ähnlichen, aber zehnmal grösseren Raster bedeckt worden, sodass jedes Quadrat des Entwurfs genau übertragen werden konnte.

Für die Grundierung (zwei Schichten Ölkreidenweiss), die Übertragung des Rohlings und das eigentliche Malen – ebenfalls mit Ölfarben – stand dem Team ein Rollgerüst zur Verfügung. Es bewegte sich auf Schienen entlang der Leinwand und war mit Holzplatten in verschiedenen Höhen ausgestattet. Die Gesamtbeurteilung erfolgte von der künftigen Besucherplattform aus, in der richtigen Höhe und Entfernung zwischen Leinwand und Betrachter.

Technische Umsetzung

Da das Gemälde unter den Bedingungen seiner späteren Ausstellung entstehen sollte, war Louis Brauns Atelier eine Rotunde von der Grösse des geplanten Pavillons in Zürich. Braun skizzierte das Ganze zunächst auf der Innenseite eines vertikalen Zylinders im Massstab 1:10, d. h. mit einer Höhe von 1,05 m und einem Durchmesser von 3 m, was einem Umfang von 9,5 m entspricht.

Dazu verwendete er alle historischen Informationen über die Schlacht, Zeichnungen, Gemälde und Fotografien der Landschaft, die er gesammelt hatte, sowie die von ihm angefertigten Detailskizzen. Braun verwendete ein Raster, um die Skizze auf die grossformatige Leinwand (mit einer Fläche von fast 1000 m2) zu übertragen. Die Studie wurde mit einem Raster aus Quadraten mit einer Seitenlänge von einem Dezimeter überzogen, fotografiert und in zehnfacher Vergrösserung auf die Leinwand projiziert.

Die Leinwand war zuvor mit einem ähnlichen, aber zehnmal grösseren Raster bedeckt worden, sodass jedes Quadrat des Entwurfs genau übertragen werden konnte. Für die Grundierung (zwei Schichten Ölkreidenweiss), die Übertragung des Rohlings und das eigentliche Malen - ebenfalls mit Ölfarben - stand dem Team ein Rollgerüst zur Verfügung. Es bewegte sich auf Schienen entlang der Leinwand und war mit Holzplatten in verschiedenen Höhen ausgestattet. Die Gesamtbeurteilung erfolgte von der künftigen Besucherplattform aus, in der richtigen Höhe und Entfernung zwischen Leinwand und Betrachter.

Die Panoramagesellschaft Zürich

Die monumentalen Gemälde, welche ferne Städte, Landschaften oder grosse Schlachten darstellten, waren ein grosser Publikumserfolg und wurden zu Spekulationsobjekten. Finanziert und organisiert wurden die Panoramen meistens durch Unternehmer; so entstand auch die Panoramagesellschaft Zürich.

Hauptaktionäre waren die Gebrüder Adelrich und Martin Gyr von Einsiedeln. Angeregt wurden sie durch den Unternehmer Benjamin Henneberg, welcher in Genf (1880) und Luzern (1889) Panoramarotunden errichten liess und dort das Bourbakipanorama zeigte.

Ab 1893 stellte Henneberg an verschiedenen Orten das Panorama «Alpes bernoises» von Auguste Baud-Bovy aus. Er arbeitete zunächst mit belgischen Gesellschaften zusammen, welche im Panoramageschäft in Frankreich und Deutschland eine führende Rolle spielten. Die Gebrüder Gyr beteiligten sich ab November 1892 am Panoramaprojekt «Kreuzigung Christi» der Stuttgarter Eckstein & Esenwein für den Pilgerort Einsiedeln und übernahmen kurzfristig die Aktienmehrheit. Das am 1. Juli 1893 eröffnete Panorama hatte bis 1898 jährlich zwischen 40’000 und 100’000 Besucher.

Das Projekt «Panorama der Schlacht bei Murten» mit dem Maler Louis Braun lancierten die Gyrs fünf Monate vor der Eröffnung der Einsiedler Rotunde. Widerstände in Zürich konnten mit der Unterstützung des einflussreichen «Waldmannkomitees» beseitigt werden. Die Bewilligung erhielten die Gyrs am 6. Mai 1893, die Baupläne wurden am 4. Oktober darauf genehmigt. Das Panorama traf anfangs August 1894 aus München ein und wurde bereits Ende Monat, am 27. August, eröffnet.

Nach den vertraglichen Vereinbarungen mit der Stadt durfte die «Murtenschlacht» in Zürich drei Jahre lang gezeigt werden. Hierauf wurde das Panorama von 1897 bis mindestens 1904 im Grand Panorama de la Jonction in Genf gezeigt. Spätestens 1907 kam es zurück. Nach der Auflösung der Panoramagesellschaft 1918 wurde die Rotunde am Utoquai in eine Autogarage umgebaut und 1928 abgebrochen. Das Bild erwarb ein Fabrikant Sutter aus Oberhofen TG, der es 1919 dem Gemeinderat von Murten für 1200 Franken anbot. Der Kauf kam 1924 durch den Verkehrsverein Murten zustande, der es anschliessend der Stadt Murten schenkte. Das Panorama wurde danach in dessen Werkhof deponiert und gelegentlich für Schaulustige teilweise ausgerollt.

Skizzen von Louis Braun

Weitere Informationen